Montag, 13. November 2017

Motorgeschichte

Ich bin bereits am Freitag Abend zur ELMA gefahren, damit ich grad Samstag früh loslegen konnte. Es war windig und regnerisch. Das führte zu einer ziemlichen Lärmkulisse in der Halle, die sich mit einem Blechdach wie eine Trommel gebärden wollte. Die undichten Seitenwände liessen kleine Wasserbäche herunter laufen. 
So schlief ich die eine Nacht in ELMA allein, aber sehr bequem ein. Mitten in der Nacht rüttelte irgendwer an der Tür, vermutlich ein übereifriger Nachtwächter, der wissen wollte, wo das Stromkabel hin verlief. Ja, mein Handy musste halt geladen werden...
Am nächsten Morgen stand ich gegen halb Sieben auf und zog die Arbeitsklamotten an. Der Plan war eigentlich relativ simpel. Ich wollte soviel abbauen, wie in der mir zur Verfügung stehenden kurzen Zeit realistisch war. Schliesslich hatten wir am Samstag und Sonntag Chorauftritte, bei denen ich nicht fehlen wollte. So blieb mir bis zum Mittag nicht allzuviel Zeit.
Da die Plane auf dem Motor feucht wurde und der Montagewagen schon auf feuchtem Boden stand, habe ich den Motor erstmal zur Fahrerseite rüber geschoben. Das hatte in der Folge den angenehmen Vorteil, dass ich nun direkt neben der Werkbank schaffen konnte.
Ich begann mit der Demontage des Krümmers. Die acht Muttern wurden eingesprayt und schon ging es los. Die ersten vier boten kaum ernst zunehmenden Widerstand. Dann zickten mich zwei Schrauben an, die anderen gingen wieder recht gut ab. Nun ist die Befestigung ein Steckstift mit beiseitigem Gewinde. Er wurde im Motorblock verschraubt, dann Krümmer drauf und mit 13er Muttern fixiert. Natürlich war wieder eine besonders zickig und so musste der Winkelschleifer sein Tagwerk verbringen. Mit wenigen Millimetern Spiel gelang das Wegfräsen. Dann konnte ich den Krümmer abnehmen und von den zerbröselten Dichtungsscheiben befreien. Schön mit dem Winkelschleifer blank geschliffen, ist der Krümmer schon hoffnungsvoll. 
Da Rost ein grösseres Thema ist, werde ich hier noch eine weitere Behandlung anstreben. Sandstrahlen und Pulverbeschichten wäre für vieles eine gute Lösung, aber da muss ich erst die Preise einholen. Eine "Veredlung" in Deutschland könnte da sehr aufwändig werden. Aber wir werden sehen, wie hier die Würfel fallen, denn eigentlich ist allein die Anschaffung einiger neuer Schrauben schon allein ein Kostenfaktor.
Später habe ich alle übrigen Schrauben geölt und angelöst. Die Zahn-Keilriemen sind jetzt ab. (Wieso eigentlich Zahnriemen? Es sind alles normale Scheiben ohne Zähne. Sehr merkwürdig.) Lichtmaschine, Lüfter und Kurbelwelle drehen jetzt wieder frei. Den Spanner werde ich aber demontieren und dann wieder gut gefettet verbauen, er ist etwas schwergängig. Auch werde ich dessen Welle prüfen, vielleicht ist die ja etwas verzogen.
Dass die Kurbelwelle wieder geht, war eine sehr schöne Feststellung. Ist doch jetzt der Lappen vom Schwungrad endlich restlos raus.
Damit geht es als nächstes nach der Suche der leckenden Ölausläufe. Vermutlich Dichtungen und jede Menge Dreck. Ahja, Dreck ist ein gutes Stichwort: mit dem Spachtel habe ich vom Motor die ersten Schichten Ölschlamm entfernt. Generell fand ich so Einiges an Sand. Also mal schauen, was mich noch so erwartet.










noch die "böse" Schraube:








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