Sonntag, 31. Dezember 2017

Kleine Schritte

Letzte Nacht schlief ich mal wieder in der ELMA. So konnte ich mir über einige Dinge der letzten Woche klar werden. Der Heizstrahler brachte schnell eine kuschelige Wärme. Derweil schneite es vor der Halle in dicken Flocken. Bei mir gab es Pizza Hawaii und ein Paar Wienerli. Dann baute ich schließlich das Bett und fand nach lieben Grüssen von meiner Frau in Whatsapp schnell einen tiefen Schlaf.
Gestern hatte ich mit unserem Cruze die neuen Kühlkörper und den Krümmer auf Arbeit gebracht. Diese werden im Januar in der benachbarten Firma Duoton sandgestrahlt und lackiert. So werden diese künftig vor dem Rost geschützt sein. Und nebenher schaut es dann auch ordentlich aus.
Ich habe die Gelegenheit über den PKW zu verfügen genutzt und bin noch kurz in den Baumarkt gefahren. Dort fand ich neben einer passenden Sicherungsring-Zange auch einen Teleskopgreifer mit Spiegel und Magneten. Eigentlich bin ich über die Waren an der Kasse oft etwas skeptisch, aber mir kam da eine Idee.
Nach einem kleinen Frühstück mit Kaffee und Landjägern ging es dann heute Morgen los. Ich bereitete schnell alles vor. Dazu gehörte das Zerschneiden eines alten Hemdes und gute Musik von Radio Ankerherz. Mit der Taschenlampe leuchtete ich in den Motorblock und konnte den in die Ölwanne gefallenen Sicherungsring entdecken. Die Wahl fiel auf den Teleskopmagneten. Sicher und schnell konnte ich den Sicherungsring so herausziehen.
Weiter probierte ich einige vorgeschlagene Lösungen aus dem Internet aus, um die Andrehklaue zu lösen. Die mitdrehende Kurbelwelle war ein ziemliches Problem. Vom Arretieren mit einem Engländer kann ich abraten, zu schnell sind Grate im Pleul. Ich entschied mich für einen alten, aber sauberen Holzbalken. Verschiedene Wege um die Klaue zu lösen, schlugen fehl. So entschloss ich mich, auf dem Solvay-Gelände nach einer Gelegenheit für Hilfe zu suchen. Der Chef einer Werkstatt erklärte sich spontan bereit, mir eine 36er Nuss auszuborgen. So konnte ich dann relativ schnell das Problem lösen. Doch der Holzbalken war nun seinem Zweck entsprechend verkeilt und bewegte sich keinen Millimeter. Also hab ich kurz entschlossen die Öffnungen mit den Hemdlappen verstopft und dann mit einer kleinen Fiskars-Hand-Baumsäge den Balken weit unten durchtrennt. Schnell lies der Druck auf den Balken nach und ich konnte alles sauber entfernen.
Dann habe ich noch versucht das Antriebsriemenrad abzuziehen, was aber erstmal nicht glückte. Der Ölfilter liess sich ohne Widerstand demontieren. Da mir die Zeit etwas davon lief, habe ich noch etwas mit Reinigungsarbeiten angefangen. Mittels Bremsreiniger kam ich da doch gut voran. Aber zu tun gibt's noch reichlich, doch das hat noch Zeit und wird dann erst im neuen Jahr.

Freitag, 15. Dezember 2017

Weihnachtspäckli sind eingetroffen

Hab mich etwas selber beschenkt. Die ersten Teile sind eingetroffen und langsam wird es wieder Zeit, mal bei ELMA vorbeizuschauen. Mein persönliches Highlight ist jetzt mal nicht nur die wirklich gute und zuverlässige Belieferung durch's Oldtimerlädchen, nein auch ein besonderer Dank an Silvia auf Ebay, die mir die Gelegenheit gab ein orginelles und typisch auch ostdeutsches Kleinod zu erwerben. 
Einige Termine haben mir die letzten Wochenende keine Zeit für ELMA gelassen. Aber diesen Samstag werde ich wieder etwas schaffen können. Ich freu mich riesig drauf und bin gespannt, was alles so passiert.


es weihnachtet schon :-P

mehr als erwartet die neuen 4 Zylinder

da schaut ein neuer Zylinderkopf schon durch

Sonntag, 19. November 2017

Motorgeschichte II

Den letzten Samstag verbrachte ich damit, die Demontage und Fehlersuche am Motor zu beginnen. Früh fuhr ich los und konnte bei diesigem, grauen Wetter dann doch meine Freude an der Arbeit finden. Es war Anfangs schon eine ziemliche Überwindung für mich, den Motor sukzessive zu zerlegen. Der Respekt vor der Technik war schon recht gross bei mir. Schliesslich ist das doch ein etwas ungewohntes Terrain für ein Greenhorn wie mich. Doch der Zustand des Fahrzeugs, der Schrauben und die Erkenntnis, hier endlich voran zukommen, liess mich loslegen.
Nach einer ersten Besichtigung organisierte ich meinen Arbeitsplatz. Zuerst entfernte ich das Schutzblech rund um die Zylinder. Das war bis auf eine Schraube (Das war ja sowas von klar!) auch kein Problem. Dann musste ich einsehen, doch erst die Lichtmaschine und den Ventilator abzubauen, damit die eine Schraube doch noch entfernt werden konnte. Nun waren die Zylinder frei. Fehlte noch auf der "Beifahrerseite" die obere Abdeckung, die keinerlei Problem darstellte. Immer dabei zwei Dinge: Ankerherz-Radio und das Fotografieren/Dokumentieren der einzelnen Schritte.
Jetzt ging es endlich ans "Eingemachte": Zylinder für Zylinder wurde demontiert. Und endlich kam die Erkenntnis, dass die Demontage nicht zu vermeiden war. Insbesondere der Ölschlamm drang unter zwei Ventile und auch die Lecks zwischen unterem und oberen Zylinderblock bei Zylinder 2 und 3 wurden sichtbar. Zwei Ventilwippen sind sehr schwergängig und 3 Zylinderköpfe sind sehr verölt, verkrustet und zerschrammt. Somit ist deren Austausch notwendig.
Ich habe nicht erwartet, dass der Japanspachtel mal am Motor ein solch wichtiges Werkzeug wird. Die 3mm dicke Schlammschicht war kaum anderes zu beseitigen. Eine generelle Reinigung wird noch folgen.
In den drei Pausen heizte ich den Koffer gut auf, trank Kaffee und konnte dass liebevoll bereitete Essen geniessen.
Es war zwar generell kühl in der Halle, aber ich hatte immer gut zu tun. Einzig beim fummeligen Reinigen kam etwas Kühle in mir auf. Erst am Abend bemerkte ich, dass ich fast den ganzen Tag im Stehen verbracht hatte und sich etwas Muskelkater einstellen wollte. Meine liebe Frau verwöhnte mich dann am Abend mit einer gelungenen Rückenmassage.
Wie immer kommen jetzt ein paar Bilder. Eher dokumentarisch als unterhaltend. Doch zeigen diese gut den Zustand auf.

Krümmer

Kopflose Zylinder


Montageplatte auf der Beifahrerseite ist abgebaut






Unter den Wippen gibts Mutter und Unterlegscheibe

zylinderköpfiges Elend



wenig Platz für Muttern

Kratzer im Zylinderkopf (links unten)




gut der Dreck in der Mitte und rechts zu erkennen






Lichtmaschine offline




4 schwarze Gesellen

Deckel und Ölschraube temporär wieder montiert

Alte Liebe rostet nicht!

Typenschild

Donnerstag, 16. November 2017

Stiftschrauben DIN 835

Diese Woche habe ich etwas gebraucht, um die Stiftschrauben zu finden, die den Krümmer mit dem Motor verbinden. Auf unzähligen Seiten war ich am Suchen gewesen. Habe Hersteller von Schrauben angeschrieben und nur selten eine Antwort erhalten. Meist waren die Schrauben in diesen kleinen Mengen 8-10 Stück nicht verfügbar oder lieferbar. Manch einer wollte diese gar extra herstellen für "sehr gutes" Geld... Einen Freund fragte ich an, ob er keinen Rat wüsste. Kurz darauf meldete er mir, dass diese von mir gesuchten Teile bei Ebay oder Opel-Händlern zufinden sind. Also macht es euch nicht so schwer und schaut mal dort. Kostet echt sehr viel weniger. Und es gibt gar noch die (zu Ostzeiten eingesparten) Messingringe dazu.




Montag, 13. November 2017

Motorgeschichte

Ich bin bereits am Freitag Abend zur ELMA gefahren, damit ich grad Samstag früh loslegen konnte. Es war windig und regnerisch. Das führte zu einer ziemlichen Lärmkulisse in der Halle, die sich mit einem Blechdach wie eine Trommel gebärden wollte. Die undichten Seitenwände liessen kleine Wasserbäche herunter laufen. 
So schlief ich die eine Nacht in ELMA allein, aber sehr bequem ein. Mitten in der Nacht rüttelte irgendwer an der Tür, vermutlich ein übereifriger Nachtwächter, der wissen wollte, wo das Stromkabel hin verlief. Ja, mein Handy musste halt geladen werden...
Am nächsten Morgen stand ich gegen halb Sieben auf und zog die Arbeitsklamotten an. Der Plan war eigentlich relativ simpel. Ich wollte soviel abbauen, wie in der mir zur Verfügung stehenden kurzen Zeit realistisch war. Schliesslich hatten wir am Samstag und Sonntag Chorauftritte, bei denen ich nicht fehlen wollte. So blieb mir bis zum Mittag nicht allzuviel Zeit.
Da die Plane auf dem Motor feucht wurde und der Montagewagen schon auf feuchtem Boden stand, habe ich den Motor erstmal zur Fahrerseite rüber geschoben. Das hatte in der Folge den angenehmen Vorteil, dass ich nun direkt neben der Werkbank schaffen konnte.
Ich begann mit der Demontage des Krümmers. Die acht Muttern wurden eingesprayt und schon ging es los. Die ersten vier boten kaum ernst zunehmenden Widerstand. Dann zickten mich zwei Schrauben an, die anderen gingen wieder recht gut ab. Nun ist die Befestigung ein Steckstift mit beiseitigem Gewinde. Er wurde im Motorblock verschraubt, dann Krümmer drauf und mit 13er Muttern fixiert. Natürlich war wieder eine besonders zickig und so musste der Winkelschleifer sein Tagwerk verbringen. Mit wenigen Millimetern Spiel gelang das Wegfräsen. Dann konnte ich den Krümmer abnehmen und von den zerbröselten Dichtungsscheiben befreien. Schön mit dem Winkelschleifer blank geschliffen, ist der Krümmer schon hoffnungsvoll. 
Da Rost ein grösseres Thema ist, werde ich hier noch eine weitere Behandlung anstreben. Sandstrahlen und Pulverbeschichten wäre für vieles eine gute Lösung, aber da muss ich erst die Preise einholen. Eine "Veredlung" in Deutschland könnte da sehr aufwändig werden. Aber wir werden sehen, wie hier die Würfel fallen, denn eigentlich ist allein die Anschaffung einiger neuer Schrauben schon allein ein Kostenfaktor.
Später habe ich alle übrigen Schrauben geölt und angelöst. Die Zahn-Keilriemen sind jetzt ab. (Wieso eigentlich Zahnriemen? Es sind alles normale Scheiben ohne Zähne. Sehr merkwürdig.) Lichtmaschine, Lüfter und Kurbelwelle drehen jetzt wieder frei. Den Spanner werde ich aber demontieren und dann wieder gut gefettet verbauen, er ist etwas schwergängig. Auch werde ich dessen Welle prüfen, vielleicht ist die ja etwas verzogen.
Dass die Kurbelwelle wieder geht, war eine sehr schöne Feststellung. Ist doch jetzt der Lappen vom Schwungrad endlich restlos raus.
Damit geht es als nächstes nach der Suche der leckenden Ölausläufe. Vermutlich Dichtungen und jede Menge Dreck. Ahja, Dreck ist ein gutes Stichwort: mit dem Spachtel habe ich vom Motor die ersten Schichten Ölschlamm entfernt. Generell fand ich so Einiges an Sand. Also mal schauen, was mich noch so erwartet.










noch die "böse" Schraube: